November 2024-3

November 2024-1

Oktober 2024

Unsere Publikation
feiga & george.
das verschwinden der jüdischen familie zając in wien

werden wir am 24. Oktober 2024 um 18:30 Uhr in der Universität Wien vorstellen dürfen. Es ist schon etwas Besonderes, wenn man bedenkt, dass wir bei unserer erste Wienfahrt außer den Tafeln an der Hauswand keinerlei Informationen über die während des III. Reiches ermordeten Menschen hatten, und nun mit viel Wissen zurückkehren in das Land, wo eine rechtsradikale Partei im Jahr 2024 einen Wahlsieg erringen konnte – eigentlich unfassbar.

Begrüßung und einleitende Worte
Markus Stumpf
Fachbereichsleitung Zeitgeschichte, Universität Wien

Multimediale Buchpräsentation
Adriana Kocijan
liest aus dem Buch
Tom Briele kommentiert mit Foto und Filmsequenzen
Das Duo krme (Ralf Kaupenjohann und Markus Emanuel Zaja) macht dort weiter, wo Worte nicht reichen

Weitere Informationen hier:
https://veranstaltungen-fbzeitgeschichte.univie.ac.at/veranstaltungs-und-ausstellungsarchiv/feiga-george/

  Our publication
feiga & george.
the disappearance of the jewish family zając in vienna

we will be allowed to present it at the University of Vienna on 24 October 2024 at 6:30 pm. It is something special when you consider that on our first trip to Vienna, apart from the plaques on the wall of the house, we had no information about the people murdered during the Third Reich. Now, with a great deal of knowledge, we return to the country where a right-wing party was able to win an election in 2024 – it’s actually hard to grasp.

Welcome and introductory words
Markus Stumpf
Head of Contemporary History, University of Vienna

Multimedia book presentation
Adriana Kocijan reads from the book
Tom Briele comments with photos and film sequences
The duo kẑrme (Ralf Kaupenjohann and Markus Emanuel Zaja) continues where words fall short

More information:
https://veranstaltungen-fbzeitgeschichte.univie.ac.at/veranstaltungs-und-ausstellungsarchiv/feiga-george/

August 2024

Sephardic Cantata

Eine Schnitzeljagd im Hyperraum

Manchmal gehen Geschichten wie Lieder um die Welt – und CDs auch.

Vor kurzem erreichte uns eine Anfrage, ob es vielleicht genaue Notationen der wunderbaren Musik auf der CD Sephardic Cantata von Hans Samuel gebe.
Der Fragende sei ein Spezialist für Musik der sephardischen Spielart der jüdischen Kultur, und er sammele überall Veröffentlichungen zu diesem Thema.
Die CD Sephardic Cantata habe er kürzlich erworben.
Was wir noch so für sephardische Kompositionen aufgeführt hätten, es sei sehr interessant für ihn, er würde alles sammeln und dokumentieren.

Unheimliche Sache, das: Denn ein Verkauf einer Sephardic Cantata CD ist in der Verlagsunterlagen nicht dokumentiert, sodass schnell einige Fragen gestellt und dann auch beantwortet wurden.
Offenbar gibt es eine Online-Gebraucht-Medienplattform, die seltene Kostbareiten weltweit anbietet. Darüber war auch die besagte CD aus dem Jahre 2019 zu finden.
Aber wie kam sie dorthin – denn die Bemusterung des Verlages richtete sich an andere Adressaten …

Vermutlich genau daher landete die CD möglicherweise in einem dieser öffentlichen Bücherschränke, abgestoßen von einer Person, die die Musik nicht ausreichend mochte, aber aus Respekt dafür sorgte, dass sie nicht sofort vernichtet wurde.
Das Internet erledigte den Rest: Schrottsammler und Wiederverkäufer dokumentierten nun die CD auf einem anderen Kontinent, und wenn auch der Komponist Hans Samuel nicht dorthin floh, sondern mit viel Glück in den später so genannten Staat Israel gelangte, hören heute Menschen aus aller Welt seine Musik, die vermutlich ansonsten verschollen gewesen wäre.

Das war nicht gebeamt, es war kein echter Hyperantrieb beteiligt: aber die Musik hat sich durchgesetzt, wie eine Idee, zum Beispiel von Frans Masereel

 

Sephardic Cantata

A scavenger hunt in hyperspace

Sometimes stories go round the world like songs – and CDs too.

We recently received an enquiry as to whether there might be exact notations of the wonderful music on the CD Sephardic Cantata by Hans Samuel.
The enquirer is a specialist in the music of the Sephardic variety of Jewish culture and collects publications on this subject everywhere.
He had recently acquired the Sephardic Cantata CD.
What other Sephardic compositions we had performed was very interesting to him and he would collect and document everything.

That’s a scary thing, because the sale of a Sephardic Cantata CD is not documented in the publisher’s records, so a few questions were quickly asked and then answered.
Apparently, there is an online used media platform that offers rare costumes worldwide. The CD in question from 2019 could also be found there.
But how did it get there – because the publisher’s sampling was aimed at other recipients …

Presumably that’s why the CD ended up in one of those public bookcases, discarded by someone who didn’t like the music enough but made sure it wasn’t immediately destroyed out of respect.
The Internet did the rest: scrap collectors and resellers now documented the CD on another continent, and even though the composer Hans Samuel did not flee there, but was lucky enough to end up in what was later called the State of Israel, people from all over the world are now listening to his music, which would presumably otherwise have been lost.

It was not beamed, there was no real hyperdrive involved: but the music prevailed, like an idea, for example by Frans Masereel

Juni 2024

Unerfreuliche Nachrichten:

Wir beobachten vermehrt Angriffe auf diese harmlose Webseite. Wir vermuten, warum das so ist, aber wir wissen uns zu wehren.

 

Unpleasant news:

We are seeing more and more attacks on this harmless website. We suspect why this is the case, but we know how to defend ourselves.

April 2024

v.l.n.r. Dr. Britta Schröder, Andrea Behnke, Harriet Wölki, Mirco-Peter Beckmann, Isabel Knauer, Dr. Michaela Muylkens, Anna Frohn, Anna-Linn Kiesewetter, Markus Höller, Dr. Alexander Röhm | © Krupp-Stiftung/Foto: Schuchrat Kurbanov
Letztes Jahr hat die Krupp-Stiftung das 150-jährige Bestehen der Villa Hügel gefeiert und schrieb aus diesem Anlass das Förderprogramm „150 Jahre Villa Hügel – 150 Projekte für das Ruhrgebiet“ aus.

Insgesamt wurden 510 Projektanträge eingereicht, von denen die Jury 150 Projekte auswählte. Um alle Projekte realisieren zu können, wurde die Gesamtfördersumme auf 1,77 € Mill. erhöht.

Die 150 bewilligten Projekte wurden in einer Pressekonferenz bekannt gegeben.

Mehr dazu erfahren Sie unter folgendem Link: https://www.krupp-stiftung.de/presse/150-jahre-villa-huegel-150-projekte-fuer-das-ruhrgebiet-krupp-stiftung-zieht-positive-bilanz/

Wir freuen uns sehr, dass unser Vorhaben

Die Stimmen der Schtetls
Das Erbe der singenden Menschen
aus Galizien

im Rahmen des Förderprogramms ausgewählt wurde und unterstützt wird. (Vgl. Blog vom März: https://kzrme.de/maerz-2024).

  Last year, the Krupp Foundation celebrated the 150th anniversary of Villa Hügel and, to mark the occasion, announced the funding programme „150 years of Villa Hügel – 150 projects for the Ruhr region“.

A total of 510 project applications were submitted, from which the jury selected 150 projects. In order to be able to realise all projects, the total funding amount was increased to € 1.77 million.

The 150 approved projects were announced at a press conference.

You can find out more at the following link: https://www.krupp-stiftung.de/presse/150-jahre-villa-huegel-150-projekte-fuer-das-ruhrgebiet-krupp-stiftung-zieht-positive-bilanz/

We are delighted that our project

The Voices of the Shtetls
The Legacy of the Singing People
of Galicia

has been selected as part of the funding programme and will be supported. (Cf. blog from March: https://kzrme.de/maerz-2024).

März 2024

Wie schon im Dezember 2023 angedeutet: Wir haben uns bei der Krupp-Stiftung beworben und arbeiten nun an einem feinen neuen Projekt:

Die Stimmen der Schtetls
Das Erbe der singenden Menschen
aus Galizien

Grundlage für die geplanten drei Konzerte in 2025 ist die Veröffentlichung von Elvira Grözinger (hier mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Elvira_Gr%C3%B6zinger) mit dem verheißungsvollen Titel: Unser Rebbe – unser Stalin.

Wir haben für dieses Projekt unser Planungsteam um die Bochumer Künstlerin Esther Münch erweitert.

Esther Münch hat nach Abschluss ihres Studiums in Germanistik, Geschichte und Pädagogik sowie anschließender Ausbildung in Flöte, Klavier, Gitarre, Gesang und Improvisationstheater als Multitalent die Bühne erobert. Seit 1980 begeistert sie ihr Publikum als Kabarettistin, Sängerin, Moderatorin und Sprecherin. Bisher meist auf heitere Weise …

  As already indicated in December 2023: We have applied to the Krupp Foundation and are working now on a fine new project:

The Voices of the Shtetls
The Legacy of the Singing People
of Galicia

The basis for the planned three concerts in 2025 is the publication by Elvira Grözinger (more here: https://de.wikipedia.org/wiki/Elvira_Gr%C3%B6zinger) with the promising title: Unser Rebbe – unser Stalin.

We have expanded our planning team for this project to include the Bochum-based artist Esther Münch.

After completing her studies in German language and literature, history and education, followed by training in flute, piano, guitar, singing and improvisation theatre, Esther Münch conquered the stage as a multi-talented performer. She has been delighting audiences as a cabaret artist, singer, presenter and speaker since 1980. So far mostly in a cheerful way …

Februar 2024

Unsere Publikation
feiga & george.
das verschwinden der jüdischen familie zając in wien
wurde bereits auf der Plattform info-netz-musik (http://info-netz-musik.bplaced.net) vorgestellt und wird im März nun in der online-Fachzeitschrift „Forum Musikbibliothek“, Jahrgang 45. Heft 1 / März 2024 erneut erscheinen.

Hier ein die Musik betreffender Auszug:

„Die Musik auf der Doppel-CD zum Buch entstand ebenfalls während der Wienreise. Es ist improvisierte Musik, wie man sie in dieser Besetzung auf diesem Niveau selten zu hören bekommt. Kaum mag man glauben, dass es keine notierten Vorlagen gibt, so perfekt funktioniert das Wechsel- und Zusammenspiel von Klarinette und Akkordeon, bis in subtilste Klänge hinein. Die Musik, die sich einer eindeutigen Zuordnung zu Genres wie Neue Musik, Jazz oder Klezmer entzieht, changiert zwischen Schwermut und Lebensbejahung, Trauer und Hoffnung, Vergeblichkeit und Aufbruch, immer wieder bricht sich jedoch ein dunkler Unterton Bahn. Es ist Musik, die unter die Haut geht, wenn man sich auf sie einlässt. In einigen Stücken wird das Duo kẑrme durch Wiener Musiker verstärkt. Mit ungeheurer Präzision, geradezu unerbittlich, doch nie sich aufdrängend, spielt Titus Vadon die Rhythmus-Schläge. Johannes Groysbeck sorgt in dem Stück „Wien Westbahnhof“ mit seinem selbsterfundenen Instrument, dem Groysophon, einer Art Elektrozither, für eine besondere Klangfarbe und Wirkung. Die Doppel-CD stand – wie auch schon die beiden Vorgänger-CDs von kẑrme aus den Jahren 2014 und 2016 (6032 32513 / pierogi, schabbes und das schwarze gold) – auf der Longlist des Preises der Deutschen Schallplattenkritik (2/2023, Kategorie „Grenzgänge“).“

Der vollständige Artikel:
http://info-netz-musik.bplaced.net/?p=19229

  Our publication
feiga & george.
the disappearance of the jewish family zając in vienna
has already been presented on the info-netz-musik platform (http://info-netz-musik.bplaced.net) and will now appear again in March in the online  journal „Forum Musikbibliothek“, Volume 45, Issue 1 / March 2024.

Here is an extract relating to the music:

„The music on the double CD accompanying the book was also created during the trip to Vienna. It is improvised music that is rarely heard at this level in this instrumentation. It’s hard to believe that there are no notated patterns, the interplay  of clarinet and accordion works so perfectly, right down to the most subtle sounds. The music, which defies clear categorisation in genres such as new music, jazz or klezmer, oscillates between melancholy and affirmation of life, sadness and hope, futility and new beginnings, but there is always a dark undertone. It is music that gets under your skin if you let yourself get involved with it. In some pieces, the duo kẑrme is joined by Viennese musicians. Titus Vadon plays the rhythmic beats with tremendous precision, almost relentlessly, but never imposingly. Johannes Groysbeck provides a special sound colour and effect in the piece „Wien Westbahnhof“ with his self-invented instrument, the groysophone, a kind of electric zither. Like kẑrme’s two previous CDs from 2014 and 2016 (6032 32513 / pierogi, schabbes und das schwarze gold), the double CD was longlisted for the German Record Critics‘ Award (2/2023, category „Grenzgänge“).

The complete article:
http://info-netz-musik.bplaced.net/?p=19229

Januar 2024

Unsere Publikation
feiga & george.
das verschwinden der jüdischen familie zając in wien
erfährt vermehrt öffentliche Aufmerksamkeit. Werner Tischer aus Lünen schrieb uns folgendes: feiga & george ist wirklich ein interessantes bzw. besonderes und auch bestürzendes Buch. Aber das wissen Sie selber. Unser ehemaliger Stadtarchivar hat das Leben von etlichen jüdischen Lünern in einer Broschüre nachvollzogen. Das hat mich seinerzeit schon sehr aufgewühlt und dazu geführt, Führungen zu jüdischem Leben durchzuführen. Auch wir hatten ein Judenhaus. Ganz gruselig. Unser Bürgermeister hat nach dem Krieg überlebende Bürger, sofern man ihre Adressen fand, nach Lünen eingeladen. Auch durch diese Menschen wissen wir einiges über den Terror in unserer Stadt. Allerdings vieles begreife ich aber erst jetzt richtig, durch die Anschaulichkeit des Buches.
  Our publication
feiga & george.
the disappearance of the jewish family zając in vienna
is receiving increasing public attention. Werner Tischer from Lünen wrote us the following: feiga & george is really an interesting or rather special and also disturbing book. But you know that yourself. Our former town archivist retraced the lives of a number of Jewish people from Lünen in a brochure. That really stirred me up at the time and led me to organise guided tours of Jewish life. We also had one Jewish house. Very creepy. After the war, our mayor invited surviving citizens to Lünen if their addresses could be found. Thanks to these people, we also know a lot about the terror in our town. However, I only really understand a lot of it now, thanks to the vividness of the book.
 

Synagogue Lünen